Optri oder die Stadt in der wir gerne leben möchten

 

In dieser Editorial Story geht es um die Zukunft und darum wie wir in unseren Städten zusammenleben wollen. Denn Städte sind mit statistischer Gewissheit unsere Zukunft, jedenfalls für die Mehrheit von uns. Es geht um eine Abfallsortierstation namens Optri und um Paris. Und da Paris und die Zukunft traditionell in einem Atemzug genannt werden, man denke nur an die Weltausttellung 1889 inklusive der Erbauung des Eifelturms, beginnen wir die Story mit dem Zitat eines der berühmtesten Dichter dieser Metropole. Victor Hugo schrieb in seinen Maximen der Lebenskunst: „Die Zukunft hat viele Namen. Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.“

Kein Zweifel, unsere Zeit ist eine Zeit der Transformation.

Covid und das Weltklima sind Beschleuniger eines Wandels, den wir, wenn wir uns als mutige Akteure verstehen, als Chance betrachten dürfen. Der Megatrend der globalen Transformation ist die Urbanisierung. Im Jahr 2050 werden Zweidrittel aller Menschen in urbanen Räumen leben, die sich nur schwer mit den Maßstäben der klassischen, europäischen Stadt beschreiben lassen. Bereits heute entstehen Megacities, die eine große Herausforderung für unsere sozialen und organisatorischen Fähigkeiten darstellen. Zwei Zahlen verdeutlicht die Dimensionen, mit denen wir uns im Zuge der Urbanisierung beschäftigen müssen: 75% aller Abfälle werden in Städten produziert, welche bis zum Jahr 2050 um 25% wachsen. Die Abfallberge wachsen mit der gleichen Dynamik mit. Spätestens an dieser Stelle kommt SULO mit dem Anspruch ins Spiel, den Müll von heute in die Ressourcen von morgen zu verwandeln. An dieser Stelle könnten wir auch über Trilib sprechen, weil diese richtungweisende Sortierstation die urbane Müllentsorgung derzeit in Paris inspiriert und auf ein neues Niveau hebt.

 

 

Unsere Vision der Stadt, in der wir leben möchten

Doch bleiben wir zunächst bei der Stadt und der Vision davon, wie wir zusammenleben möchten. Im Sinne Victor Hugos spannt sich das Spektrum des Möglichen zwischen den Polen „unerreichbar“ und „chancenreich“. Aus humanistischer Perspektive besteht kein Zweifel, dass die Zukunft immer auch für Schwache und Benachteiligte erreichbar gestaltet werden sollte. Das bedeutet konkret: Anbindung, Integration, Teilhabe, sowohl räumlich als auch gesellschaftlich. Damit ist schon eine wesentliche Forderung der Städteplaner, Architekten, Soziologen und Politiker genannt, die hier und heute über die Stadt der Zukunft nachdenken. Darüber hinaus herrscht Einigkeit darüber, dass die ideale Stadt grüner, nachhaltiger, sauberer und menschenfreundlicher werden soll. Das Wachstum müsse besser organisert, die Verkehrs- und Abfallströme in vertäglichere Bahnen gelenkt werden, nicht zuletzt auch mit Hilfe der Digitalisierung und den technologischen Features der vielzitierten Smart City.

Die Prinzipien der lebenswerten Stadt

Aus heutiger Sicht sollte man meinen, dass die Prinzipien einer menschenfreundlichen Stadt selbstverständlich sind. Es bedarf jedoch der fortwährenden Formulierung, um das scheinbar Selbstverständliche einfordern und umsetzen zu können. „Die Vision der lebendigen, sicheren, nachhaltigen und gesunden Stadt ist zum allgemein angestrebten Ziel geworden. Ihre vier Grundsätze – Lebendigkeit, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Gesundheit – lassen sich bereits weitestgehend verwirklichen, wenn bei städtebaulichen Projekten den Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern sowie allgemein der Qualität des Stadtlebens oberste Priorität eingeräumt wird.“ Den stilbildenden Vordenkern einer neuen Epoche der Städteplanung gelingt es, ihre Vison mit prägnanten Begrifflichkeiten auf den Punkt zu bringen.

 

Trilib, die neue Freiheit des Sortierens – ein Nachtrag und Auftakt

Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Stadt Paris eine neuartige und außergewöhnliche Sortierstation entwickeln durften, die sich perfekt in das Stadtbild integriert, die ein Ort ist, zu dem man gerne kommt und die die Bürger nachhaltig dazu inspiriert Müll zu sammeln und zu sortieren. Trilib ist ein Projekt, das beweist, was möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und eine Vision verfolgen. Der Name Trilib ist für den Optri exklusiv in Paris reserviert. An anderen Orten sprechen wir von Optri. Wir haben über die Entwicklung des Trilib mit dem Präsidenten der SULO Group Michel Kempinski gesprochen.

Michel Kempinski über den Optri

Michel Kempinski ist Präsident der SULO Gruppe

Hier geht es um das Thema, das wir schon angesprochen wurde. Weil in der Stadt die Bevölkerungsdichte pro Quadratkilometer zunimmt, müssen wir neue Wege finden, die Menschen in die Mülltrennung einzubeziehen. Wenn die Abfallmenge wächst, ist es wichtig, die Bürger zum Sammeln und Sortieren zu motivieren, denn dann verschmutzt der Müll nicht die Stadt, sondern kann recycelt und als Ressource genutzt werden. Genau dafür steht Trilib. Übrigens: Trilib ist die exklusive Marke für Paris. Der Name leitet sich ab von „Tri“, was auf Französisch sortieren bedeutet, und „lib“ für liberte, also Freiheit.

 

Nur der Name ist exklusiv, für alle anderen Städte steht das gleiche System zur Verfügung, aber es heißt dann Optri. Wir sind der Meinung, dass Sortierstationen generell mit dem Design der lokalen Architektur übereinstimmen sollten. Mit rostigen, schmutzigen Stahlcontainern kann man die Bürger nicht motivieren, dorthin zu gehen und ihren Müll zu sortieren. Die Stationen müssen schöne Objekte sein, die einen Beitrag zur lokalen Architektur leisten. Deshalb haben wir einen völlig neuen Weg vorgeschlagen und mit der Stadt Paris duskutiert. Wir wollten die Sortierung von Abfällen, vor allem von Wertstoffen, verbessern, indem wir eine saubere und einladende Station anbieten, einen Ort in der Stadt, an dem man sich auch aufhalten, ausruhen und arbeiten kann, vielleicht mit einigen Pflanzen und einer Wi-Fi-Station oder anderen Vorteilen, die Menschen anziehend finden. Ganz wichtig: Unsere Vision war es ausdrücklich, ein schönes, sauberes Objekt zu schaffen, also das vollkommene Gegenteil von etwas Hässlichem. Denn wenn es schön ist, fühlt man sich wohl, umso mehr, wenn es ganz in der Nähe der eigenen Wohnung liegt.

 

Wir waren uns von Anfang darüber im Klaren, dass wir eine Gesamtlösung anbieten müssen, die nicht nur die Ausstattung der Station, sondern auch das Handling der Sammlung, also den Truck, einbezieht. Wir haben deshalb einen Hubarm entwickelt, der den Sammelbehälter lasergesteuert sehr präzise aufnimmt und darüber hinaus auch noch sehr, sehr schnell. Es dauert nur 80 Sekunden, um einen Sammelbehälter aufzunehmen. Das macht den ganzen Prozess sehr einfach, denn man hat keine Probleme mit dem rückwärtigen Verkehr, nicht so viel Lärm und so weiter. Man muss den gesamten Kontext berücksichtigen, wenn man eine ganzheitliche Lösung anbieten will, die in allen Aspekten bahnbrechend ist.

Die Absicht von Trilib ist es, das Sortieren an sich zu verbessern, um den Menschen die Bedeutung des Abfallsortierens bewusst zu machen, damit am Ende des Tages deutlich mehr Abfall sortiert wird. Insofern ist Trilib ist ein urbaner Sortier-Leuchtturm, der vom Recycling erzählt, aber auch von verantwortungsvollem Wirtschaften und von unserer Verantwortung für ökologischen Themen. TRILIB macht uns auf all diese Herausforderungen aufmerksam.

 

Das Trilib-Projekt, das für die Stadt Paris durchgeführt wurde, ist ein perfektes Beispiel für die sich ändernden Bedürfnisse und Praktiken im Zusammenhang mit der Mülltrennung im öffentlichen Raum. Wir haben Zonen, die ursprünglich als auschließlich dem Abfall gewidmet wahrgenommen wurden, in „frequentable“ Orte umgewandelt, in Bürgerräume, in denen jeder Verantwortung gegenüber der Umwelt übernimmt, in Orte, die für die Bürger identifizierbar sind und von ihnen genutzt und mitgestaltet werden können.

 

Die Herausforderung in unseren Städten besteht heute darin, den Komfort der Bewohner zu optimieren, neue Dienstleistungen anzubieten. Dazu müssen wir Systeme von Objekten und Möbeln entwerfen, die diesen neuen Erwartungen entsprechen, aber auch ihren emotionalen Wert und ihre Freundlichkeit durch ausgeklügelte Arbeit mit Materialien und Formen entwickeln. Die Rolle des Designers ist es, an diesem besseren Leben in der Stadt teilzuhaben.

Marc Aurel - Der Designer

Die Mutigen haben es in der Hand, die Chance zu nutzen

Die Herausforderungen der Zukunft zeichnen sich deutlich am Horizont ab. Wir haben heute die Möglichkeit uns zu entscheiden, in welche Richtung wir uns entwicklen möchten. Wenn die Vision klar ist, können kreative Lösungen folgen. Die Stadt Paris hat sich entschieden, Nachhaltigkeit, Sauberkeit und Sicherheit zu fördern. Ein ganz wesentlicher Bestandteil auf diesem Weg ist die Bewältigung des Müllaufkommens. Nur wenn die Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Müll ein wertvoller Rohstoff ist, der gesammelt und sortiert werden sollte statt die Umwelt zu verschmutzen, ist es möglich eine Stadt zu gestalten, die von allen Bürgern tatsächlich gelebt und geliebt wird.

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